Die Gitarre begleitet mich seit meiner Jugend, sprich, seit den 60er Jahren (des letzten Jahrtausends). Meine ersten gitarristischen Gehversuche wurden von meiner Mutter initiiert, die fast bis zu ihrem Tode begeisterte "Zupferin" war. Natürlich wollte ich mehr und anderes und besser spielen und, das war das schöne, ich wurde in diesem Wunsch tatkräftig unterstützt.
Ich nahm an Gruppenkursen teil (verstand am Anfang nur "Bahnhof", denn mein erster Lehrer war viel "zu gut", ein Jazzer vor dem Herrn), bekam Einzelunterricht, plagte mich mit Melodiespiel und Harmonielehre rum und kaufte mir von meinem Lehrlings-Gehalt-Ersparten eine 12-saitige Fender Villager - ein reiner Traum!
Dabei wurde mir klar: "Begleitgitarre ist eher mein Ding!"
Und dann begann ich, selbst Gitarre zu unterrichten. Das brachte für mich und mein Gitarrenspiel den eigentlichen "Durchbruch": Ich konnte mich nicht mehr um irgendwelche Schwierigkeiten herumdrücken, beim Picking musste jede Saite klingen, Barré-Akkorde mussten sitzen und die Systematik im Kopf sein. Um etwas Systematik in meine Wissensvermittlung zu bringen, entwarf ich das eine oder andere Hilfsmittel.
Apropos Systematik: Als "Nichtmusiker", als Amateur und ohne große musikalische Vorbildung war dies oft eine große Herausforderung. Ich las einiges über Musiktheorie, Harmonielehre, Gitarren-Akkord-Notation und ähnliches und kam so immer wieder ein Schrittchen weiter. Dabei schreckte ich auch nicht vor Eigenentwicklungen zurück, um Akkordsymbole in Töne/Noten umsetzen zu können (--> siehe Akkordmühle). Oder weiß jeder Begleitgitarrist, wie C2 zu spielen und zu greifen ist, bzw. aus welchen Tönen sich der Akkord zusammensetzt? Ich wusste es nicht, wusste mir aber zu helfen.
Auf Reisen hat mich "mein" Instrument immer begleitet, über die Gitarre nahm ich Kontakt auf, egal, ob ich der Landessprache mächtig war oder nicht. Von Familienseite aus mit einem großen Liedrepertoire ausgestattet konnte ich mich in vielen Situationen musikalisch verständlich machen.
Und wie immer blieb es nicht bei ein oder zwei Gitarren, die Sammlung der Lagerfeuer-Modelle wurde erweitert durch einige Konzertgitarren, Elektrogitarren, Westerngitarren und "Exoten" wie "Halbe"-Gitarren, Linkshändermodelle, Banjo u.ä.
Das Musikmachen in unterschiedlichsten Formationen reizt mich bis heute. Egal, ob zusammen mit einem Akkordeon, einem Saxophon, einer Oboe, einer Klarinette, einer Zugposaune, einem Klavier oder einem Keyboard, mit oder ohne Schlagzeug, mit verschiedenen Flöten, mit Gesang oder im Zusammenspiel mit mehreren Gitarren, diese Vielfalt und Herausforderung begeistern mich auch jetzt noch.
Natürlich nimmt die heiße Phase langsam ab, Picking wird häufiger eingesetzt als Rock'n'roll-Riffs. Doch ich kann gut damit leben, besonders, wenn man nach Jahren jemand trifft, der bzw. die ganz begeistert von irgendwelchen Gitarrestunden erzählt und dass mittlerweile sogar F und B als Barrègriff eingesetzt wird. - Na, geht doch!
Besonders hilfreich fand und finde ich die Unterstützung durch das Notenprogramm "Capella", das mich seit Jahren begleitet, das mir das Noteneingeben enorm erleichtert hat, das "Transponieren, quasi auf Knopfdruck" anbietet und meine Lieder- und Instrumentalstückesammlung auf ein gutes Niveau hob.
Außerdem möchte ich aufgrund eigener Erfahrung erwähnen, dass der Song "Man müsste Klavierspielen können" sicher schön ist, aber "mein" Instrument mindestens genauso "erotisch" und dazu leichter zu transportieren ist!
Die Gitarre und das Gitarrespielen sind und waren immer ein Hobby, ein Ausgleich und eine Begleitung im Alltag. Professionell Musik zu machen kam mir nie in den Sinn, denn dann hätte ich mir vielleicht ein wunderschönes Hobby genommen!
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